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Mythos Hai

18.03.2023

Ein Meeresbewohner zwischen Image und Wirklichkeit

In einem sehr interessanten Foto-Film-Vortrag am 18.03.2023 räumte Dr. Thomas Urlbauer mit den Mythen rund um den Hai auf.
Der schlechte Ruf rührt wohl von dem sehr berühmten Film "Der weiße Hai", in dem diese Tiere als blutrünstige Monster dargestellt werden. Aber wie sieht es denn mit der Wirklichkeit aus? Dr. Urlbauer beschäftigt sich seit 2001 intensiv mit Haien und  war mit dem Haiforscher Erich Ritter von Sharkschool-Teaching bekannt. Seitdem hatte Dr. Urlbauer etliche Haibegegnungen, vor allem auf den Bahamas. Sie seien sehr sozial, neugierig und auch schüchtern. An manchen Plätzen besitzen die Haie sogar Namen und zeichnen sich durch ihre eigenen Charaktere aus. So manche möchten sogar gerne gestreichelt werden. Wird es einem zu viel, kann man Haie jedoch auch vertreiben, indem man Wasser in Richtung Kiemen fächert, einer sehr empfindlichen Stelle.
Sehr interessant ist auch die Tatsache, dass der Hai zwar auf Blut reagiert, jedoch nicht auf das menschliche. Für Dr. Urlbauer gibt es nur Unfälle, keine Attacken. Es sterben pro Jahr ca. 10 Personen daran.

Haie sind wichtig für das funktionierende Ökosystem, da er Kadaver, kranke und schwache Tiere frisst. Dies führt ihn zu der Aussage: "Wenn der Hai stirbt, stirbt auch das Meer!"
Dies ist leider gar nicht so abwegig, denn Haie stehen auch auf der Speiseliste der Menschen. Mit dem Shark-Finning werden den Tieren brutal die Flossen abgeschnitten und anschließend wieder ins Meer geworfen. Diese Hai-Delikatessen finden sich nicht nur als Haifischflossen, sondern auch in Form von Schillerlocken oder Seeaal (Dornhai), Kalbsfisch (Heringshai) und Speckfisch (Grönlandhai). Des Weiteren werden Haiprodukte verwertet in Lebertran, Hunde-/Katzenfutter und Kosmetik. Das große Problem sei, dass die Hai erst ein bestimmtes Alter erreichen müssen, um überhaupt geschlechtsreif zu werden. Beim Grönlandhei z.B., der 400 Jahre alt werden kann, dauert es rund 150 Jahre bis zur Paarungszeit! Daher sind durch die enorme Fischerei viele Arten vom Aussterben bedroht, darunter auch der Weiße Hai!

Die Leidenschaft für Haie begleitet Dr. Urlbauer bis in seine Kindheit. Da habe er schon Geschichten über Haie verfasst und bekam von seinen Großeltern einen präparierten Katzenhai geschenkt. Heute ist er gegen solche Präparate, zeigt diesen jedoch zur Anschauung trotzdem gerne her. Beim Drüberstreichen spürt man sehr deutlich die rauhe Struktur der Haut, aber auch die sehr glatte, wenn man von vorne nach hinten streift. Zudem zeigte er noch prähistorische Zähne, die vom Ur-Hai Megalodon stammten und richtig groß sind. Der war auch 15 Meter Lang und 70 Tonnen schwer!

Da es Dr. Urlbauer ein großes Anliegen ist, den Haien eine Stimme zu geben und mit den Irrtümern aufzuräumen, gibt er zahlreiche Vorträge, auch in Schulen und Kindergärten. Bei Interesse darf er gerne kontaktiert werden! Im richtigen Leben leitet Dr. Urlbauer die Abteilung für Schmerztherapie am Donau-Isar-Klinikum in Landau.

Es war ein sehr gelungener Abend mit interessanten Fakten und viel Anschauungsmaterial. Die zahlreichen Besucher wurden vom Verein gut versorgt mit Snacks und Getränken und sagen an dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Referentenn an alle Helfer und Besucher!